Die Jagd auf die Nachkommastellen von Pi reicht bis in die Vorchristliche Zeit zurück. Als Erstes trug sich 250 Jahre vor Christus der griechische Gelehrte Archimedes in die Rekordliste ein. Bis 1873 hat man die Berechnungen noch per Hand und mit viel Grips durchgeführt, William Shanks schaffte 526 Nachkommastellen, verrechnete sich danach und galt zeitweilig mit 707 Stellen als neuer Spitzenreiter. Danach folgten die ersten elektronischen Rechenknechte.
Wie viele Stellen von Pi sind bekannt?
Still und leise hat sich StorageReview an die Spitze der Pi Rechenrekorde geschoben. Und noch leiser ging es dann mit dem eigenen Rekord-Update weiter. Im Mai 2024 verbesserte das Unternehmen seinen alten Rekord auf sage und schreibe 202 Billionen Stellen. Ganz genau hat StorageReview Lab sogar 202.112.290.000.000 berechnet. Dies übertraf den vorherigen Rekord um 97 Billionen Stellen. Welch eine krasse Steigerung. Die Berechnung dauerte 100 Tage und nutzte hochmoderne Hardware, darunter Intel Xeon 8592+ CPUs und Solidigm NVMe SSDs. Dieser Erfolg demonstriert die Fortschritte in der Hochleistungsrechenleistung und Speichertechnologie und hat weitreichende Implikationen für wissenschaftliche und technische Anwendungen.
Ende Februar 2024 erreichte das Unternehmen mit 105 Billionen berechneten Nachkommastellen eine neue Bestmarke. Ausgeschrieben liest sich das wie folgt: 105.000.000.000.000. Der Fortschritt um 5% klingt nicht sonderlich spektakulär, es gab auch keinen besonderen Rummel um diesen neuen Rekord. Der Rekord geschah am 27.02.2024, die Bekanntmachung erfolgte am 13.03.2024. Ich selber habe davon erst Tage später, eher zufällig, etwas mitbekommen. Dabei war das, was hinter den Kulissen abging, weitaus interessanter. Es gab diverse Probleme bei Hard- und Software, bis hin zu tief versteckten Rechenfehlern und einen fast finalen Crash, der nur mit Hilfe des y-cruncher Entwicklers behoben werden konnte. Die Berechnung erfolgte innerhalb von 75 Tagen und war damit mehr als doppelt so schnell wie Googles Zeit.
Am 8 Juni 2022 hat die Google Entwicklerin Emma Haruka Iwao im Google Blog einen neuen Pi Berechnungsweltrekord bekannt gegeben. Google hat mit Hilfe seines Clouddienstes die Kreiszahl Pi auf 100 Billionen Stellen genau berechnet. Das ist eine irre lange Zahl, eine 1 mit 14 Nullen: 100.000.000.000.000. Die Berechnung dauerte 157 Tage und damit gut 5 Wochen länger als beim Google Rekord aus dem Jahre 2019.
Am 16.08.2021 stand fest, dass es einen neuen Pi Weltrekord geben würde. Das Team DAViS der FH Graubünden hatte den alten Rekord von Timothy Mullican um 12.8 Billionen Stellen überboten. Damit wurden genau 62.831.853.071.796 Stellen unserer heißgeliebten Kreiszahl bekannt. Genaue Details zum Pi Weltrekord Versuch bietet die Fachhochschule auf einer eigens dafür bereitgestellten Webseite an: Pi Challenge.
Die Stellenzahl ist übrigens genau doppelt so groß wie die vom vorletzten Rekordinhaber Google. Der Suchmaschinen-Gigant hatte seinerzeit knapp 112 Tage an Pi herumgerechnet, die 108 Tage und 9 Stunden der FH Graubünden sind gemessen an der Stellenzahl also gefühlt doppelt so schnell von der Rechengeschwindigkeit. Informationen zu den letzten Pi Berechnungsrekorden findet man in der y-cruncher Rekord-Liste.“
Der vorhergehende Pi Rechenrekord gehörte dem Amerikaner Timothy Mullican, der am 29. Januar 2020 den bisherigen Rekordhalter Google um über 18 Billionen Stellen überflügelte und den Rekord damit auf 50 Billionen Nachkommastellen (50.000.000.000.000) hoch schraubte.
Seit dem 14.03.2019 ist dort ein neuer Rekordhalter mit 31,4 Billionen Nachkommastellen zu bewundern. Emma Haruka Iwao von Google brachte es mit Hilfe von Googles Cloud Computing Servern auf Sage und Schreibe 31.415.926.535.897 Nachkommastellen. Damit wurde der alte Rekord von Peter Trüb um knapp 9 Billionen Stellen überboten. Google hat den Rekord eigentlich schon am 21. Januar 2019 aufgestellt, mit der Veröffentlichung aber bis zum Pi Tag 2019 gewartet. Ein kluger werbetechnischer Schachzug, bringt die Bekanntmachung am Pi Tag doch exorbitant mehr Aufmerksamkeit als an jedem anderen Tag. Natürlich gabs auch einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde. Am Rekord werkelten 25 Cloud Nodes für 111,8 Tage, eine Maschine alleine hätte 2.795 Tage dafür benötigt. Zum Einsatz kamen 1,4 TByte Rechenspeicher und 240 TByte Festplattenspeicher in Form von SSDs. Es dürfte einige Zeit dauern, bis jemand anderes Google von Platz 1 der PI Weltrangliste verdrängt. Solche Berechnungen beanspruchen neben vielen Resourcen auch viel Zeit – und damit in Summe viel Geld.
Krasse 22,4 Billionen Stellen von Pi wurden vom Schweizer Peter Trüb mit Hilfe der schon bei früheren Rekorden zum Einsatz gekommenen y-cruncher Software berechnet. Das offizielle Datum des neuen Pi Nachkommastellen Rekordes ist der 11. November 2016. Die Rechenmaschine stellte DECTRIS, der Arbeitgeber von Peter Trüb, zur Verfügung – ein DELL PowerEdge 930 Server mit 4 hyper-threaded 18-Core Intel Xeon CPUs mit 1,25 TB RAM und 24 * 6 TB Festplatten, was sich auf beachtliche 144 TB Festplattenspeicherplatz aufaddiert. Die Rechenzeit soll bei 105 Tagen gelegen haben, fast doppelt so schnell als beim Vorgänger-Rekord.
Witzigerweise hat sich Peter Trüb eine besondere Zahl als Rechenziel ausgedacht. Auf πe * 1012= 22,459,157,718,361 Stellen genau soll das Endresultat gerechnet worden sein.
Der vorhergehende Rekord lag bei 13,3 Billionen Stellen und soll von einer nicht genauer benannten Person (houkouonchi) mit Hilfe der y-cruncher Software berechnet worden sein. Das Datum für diesen Pi Weltrekord lautete auf den 8 Oktober 2014. Die Berechnung der Ziffernfolge soll 208 Tage in Anspruch genommen haben. Informationen zu Person und Rekord sind im Web gar nicht so leicht zu finden.
Den davor liegenden Berechnungsrekord für Pi hielten Alexander J. Yee und Shigeru Kondo. Ihr Pi Weltrekord datiert auf den 28. Dezember 2013 und brachte es auf 12,1 Billionen Stellen von Pi nach dem Komma. Details dazu gibt es unter 12.1 Trillion Digits of Pi. Genau betrachtet waren es 12.100.000.000.050 Stellen, die das Duo auf einer relativ günstigen Hardware errechnen konnte.
Mit einem 2 x Intel Xeon E5-2690 @ 2.9 GHz Server, 128 GB RAM und gut 80 TB Plattenplatz hatten sie es innerhalb von 94 Tagen geschafft, ihren alten Weltrekord (16. Oktober 2011) von 10 Billionen Stellen zu überbieten. Für die Hardware war Shigeru Kondo zuständig, die Software lieferte Alexander Yee dazu. Letzterer arbeitete zur Zeit seines 12,1 Billionen Rekordes bei Google 😉
Wo liegt der Rekord im Pi Memorieren?
Den aktuellen Weltrekord im Memorieren der Zahl PI hält der Inder Suresh Kumar Sharma mit aufgesagten 70.030 Nachkommastellen. Aufgestellt wurde der Rekord am 21.10.2015. Die Vortragsdauer lag bei gut 17 Stunden. Er löst damit den vorherigen Rekord-Inhaber Rajveer Meena ab, der 70.000 Stellen im Rahmen eines Wettbewerbes an der VIT University von Vellore aufsagte. Rajveer brauchte seinerzeit für das Aufzählen aller Ziffern rund 9 1/2 Stunden.