Pi-Buch – meine Edition

pi-buch-erste-versionLange hat es gedauert, bis meine Idee von einem eigenen PI-Buch Wirklichkeit geworden ist. Angefangen hat die Geschichte im Mai 2009, als ich beim Besuch der mathema Ausstellung im Technischen Museum in Berlin auf die Pi-Edition (π Edition der heute bekannten Ziffern) gestoßen bin. Mit 2,5 Millionen Nachkommastellen von Pi ein echt schwerer Brocken. So ein π-Buch hätte ich auch gerne gehabt. Deshalb habe ich mich seinerzeit auf die Suche nach ebensolchem Buch gemacht. Leider fand ich keine weiteren Informationen zu diesem speziellen Buch, käuflich schien man es nicht erwerben zu können. Wie ich erst jüngst erfahren habe, handelt es sich bei der Buchausgabe um ein Unikat.

Weitere Suchen im deutschsprachigen Raum nach einem ähnlichen Pi-Buch blieben seinerzeit erfolglos. Das erste käufliche Pi-Buch auf dem deutschen Bücher-Markt erschien erst knapp zwei Monate nach meiner Recherche. Es war Manuel Schulz mit seinem Buch PI. Als ich später bei Amazon über das Buch stolperte, traute ich mich aufgrund der negativen Rezension mit dem Hinweis auf die verloren gegangene erste Nachkommastelle nicht, dieses zu erwerben. Eine witzige Geschichte, die Manuel Schulz auch in seinem Blogbeitrag Buch PI zum Besten gibt. Update: Mittlerweile bin ich im Besitz seines Buches.

So blieb es jahrelang ruhig um mein Pi-Buch, bis ich jüngst anfing mein pi-Blog designtechnisch und inhaltlich aufzumotzen. Dabei stolperte ich auch über einen alten Pi-Day Beitrag und realisierte, dass das Jahr 2015 eine fast einmalige Chance ist, einen ganz besonderen PI-Tag (3/14/15) zu feiern. Wäre ein schönes Pi-Buch nicht das ideale Geschenk für diesen Tag?

Und so machte ich mich ans Werk. In mein Pi-Buch ist mehr Knoff-Hoff eingeflossen, als man auf den ersten Blick meinen möchte. So ist bis auf das Buch-Cover der komplette Inhalt sprach-neutral. Kein Geschwafel, kein Copyright Hinweis und kein Vorwort sollte den Genuss der Zahlenfreunde schmälern. Auch verzichtete ich auf die Nennung meines Namens als Autor. Wen interessiert in solch einem Fall schon der Autor. Statt dessen kann man jetzt auf dem Buchrücken das Folgende lesen: pi-Edition 3.14159265358979323846264338327950… 🙂

Wer aufmerksam hinsieht wird erkennen, dass ich statt des Kommas dem Punkt den Vorzug gegeben habe. Erstens ist das wiederum ein Stück internationaler, zweitens gefällt mir der Punkt ob seiner Kreisform deutlich besser als ein ausgefranstes Kommazeichen. Und so findet der Punkt auch im Inneren des Buches seine Anwendung. Auf Seite 2 erstrahlt in großen schwarzen Lettern der Kopf der Zahl π: 3.

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Das Besondere, im Gegensatz zu vielen anderen Pi-Büchern (es gibt auch einige englische PI-Bände, wie ich mittlerweile weiß), ist die Platzierung der 3. Zeichenfolge. Ich habe sie auf die linke Seite des aufgeklappten Buches gesetzt, so dass man ohne umzublättern direkt von links nach rechts auch auf die folgenden 5.000 Nachkommastellen schauen kann. Das habe ich so bei keinem anderen Buch gesehen. Last but not least möchte ich die Seitennummerierung inklusive Stellenangabe erwähnen. Was nutzt mir ein Buch mit Seitenangaben, wenn ich erst mühsam die Zahl der Zeichen auf einer Seite erheben muss, dann die Anzahl der Zeichen je Zeile durchzählen muss und mich dann noch die Zeilen und Ziffernpositionen entlanghangeln muss, um z.B. die Ziffer an der 111.111 Position von Pi zu erfahren?

Am Ende einer jeden Seite findet sich neben der Seitenzahl auch noch die Anfangs- und Endposition der zugehörigen Ziffern. Die einzelnen Zahlenreihen werden im Zehnerabstand von einem Leerzeichen getrennt und nach jeweils 5 Zahlenreihen folgt eine Leerzeile. Auf diese Weise kann man sehr schnell jede beliebige Stelle von Pi erfassen. Die 111.111 Nachkommastelle von Pi ist übrigens eine 9.

Weitere Eckdaten. Mein PI-Buch hat 202 Seiten bedruckten Inhalt. So viele Seiten sollten es schon sein, damit das Ganze wie ein richtiges Buch wirkt. Auch die Zahl der insgesamt verbauten Nachkommastellen sollte beeindrucken. Eine Millionen Ziffern fand ich angemessen, 100.000 oder 500.000 Nachkommastellen wären mir zu wenig gewesen. Mehr Zeichen hingegen hätten den Buchpreis zu stark nach oben getrieben. Die Zahl der insgesamt auf einer Seite verbauten Zeichen liegt bei 5.000. Das ist eine runde Zahl, 10.000 Zeichen wären kaum noch lesbar gewesen, 1.000 Zeichen pro Seite hingegen hätten zu 1.000 bedruckten Seiten bzw. 500 Blatt Papier gesorgt. Deutlich zu dick, unproportioniert und vor allem viel zu teuer.

meine pi-edition

Ich habe mein Buch in DIN A4, Din A5 und DIN A6 drucken lassen. Es gibt sowohl eine DIN A5 Hardcover als auch Softcover Version. Das sollte reichen an Experimenten, um ein gutes Gefühl für die Wirkung und Qualität der verschiedenen Buchvarianten zu bekommen.

Update 5.02.2016:
Es ist vollbracht. Das Pi Buch ist ab sofort via ISBN 9783737588614 und damit auch über Amazon und den deutschen Buchhandel erhältlich. Die bequemste und schnellste Variante einer Pi Buch Order dürfte aber die über meinen Books on Demand Anbieter epubli sein.

5 Gedanken zu „Pi-Buch – meine Edition“

  1. Moin, Gerald!

    Zwei Anmerkungen:

    1) „die Platzierung der 3. Zeichenfolge. Ich habe sie auf die linke Seite des aufgeklappten Buches gesetzt, so dass man ohne umzublättern direkt von links nach rechts auch auf die folgenden 5.000 Nachkommastellen schauen kann.“
    Das verstehe ich nicht. Was ist mit der „3. Zeichenfolge“ gemeint? Willst du uns sagen, dass in dem Buch die linken und rechten Seiten bedruckt sind, oder steckt mehr dahinter?

    2) Bei der Wahl des Dezimalpunktes anstatt des Kommas warst du anscheinend etwas inkonsequent. Konsequenterweise hättest du dann als Tausendertrennzeichen in den Fußzeilen der Seiten das Komma verwenden müssen, wie es im angelsächsischen Raum, wo der Punkt als Dezimalzeichen verwendet wird, üblich ist.

    Ansonsten: Tolle Idee, und Respekt, dass du das durchgezogen hast!

    Gruß aus Bremen, Daniel

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